Lieferkettengesetz: BAFA leitet Prüfung gegen Aurubis ein

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"BAFA leitet Prüfung gegen Kupferkonzern Aurubis ein", 4. März 2025
Lieferanten des Kupferkonzerns Aurubis in Lateinamerika und Bulgarien werden Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Nach Recherchen des SWR hat das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) jetzt eine anlassbezogene Prüfung gegen die Aurubis AG eingeleitet. Die Beschwerde richtet sich laut einem Schreiben des BAFA, das dem SWR vorliegt, gegen das Unternehmen Aurubis AG mit Bezug auf eine Kupfermine des mexikanischen Bergbaukonzerns Grupo Mexico. Demnach erfüllen die eingereichten Unterlagen die Voraussetzungen des Lieferkettensorgfaltsfplichtengesetzes (LkSG) für eine anlassbezogene Prüfung...
Es war die schlimmste Bergbaukatastrophe in der Geschichte Mexikos. Am 6. August 2014 ergossen sich 40.000 Kubikmeter einer sauren Kupfersulfatlösung aus einem Rückhaltebecken der Kupfermine Buenavista del Cobre, einer Tochtergesellschaft der Grupo Mexico (GM) in den Sonora-Fluss - mit gravierenden Folgen für Umwelt, Landwirtschaft und der Gesundheit von rund 22.000 Menschen. Das geht unter anderem aus einem Gutachten des Sekretariats für Umwelt und Natürliche Ressourcen der mexikanischen Regierung von 2023 hervor.
Der größte Bergbaukonzern Mexikos und drittgrößte Kupferproduzent weltweit bestreitet einen Zusammenhang zwischen der Schwermetallbelastung im Sonora Fluss und dem Minenunfall...
Keine zwei Wochen zuvor hatte sie als Vertreterin des Komitees vom Sonora-Flussbecken gemeinsam mit PODER und der Menschenrechtsorganisation Romero Initiative (CIR) aus Münster ihre Beschwerde gegen Aurubis im Rahmen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes eingereicht...
Konfrontiert mit den konkreten Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Zulieferer aus Mexiko erklärt ein Konzernsprecher gegenüber dem SWR schriftlich: "Aurubis arbeitet nur mit Geschäftspartnern zusammen, die umfassende Prüfungsverfahren gemäß unseren gesetzlichen und branchenüblichen Verpflichtungen durchlaufen." Zu Lieferanten, konkreten Minen und entsprechenden Bezugsmengen mache das Unternehmen grundsätzlich keine Angaben.
"Wir verfolgen mit unseren Geschäftspartnern stets den Ansatz der kontinuierlichen Verbesserung. Wir halten es für sinnvoll, im Dialog zu bleiben und durch ständigen Austausch Einfluss auf den verantwortungsvollen Abbau und die Produktion von Erzen und Metallen zu nehmen", heißt es weiter.
Die Romero Initiative verweist bei ihrer Kritik auf Daten der Handelsdatenbank Panjiva. Demnach lieferte das mexikanische Bergbauunternehmen erst im Februar fast 11.000 Tonnen Kupfererzkonzentrat an Aurubis. Vor der heutigen Aktionärsversammlung in Hamburg wird die NGO gemeinsam mit dem Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre und anderen Organisationen eine Protestaktion durchführen...